Omas recyclen

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Oma kann weg, Oma wird nicht mehr gebraucht. Oma wird nun zu einer höheren Daseinsebene aufsteigen

Oma in einer modernen Recyclinganlage: Die Müllquetsche holt alle wichtigen Ressourcen aus Oma heraus

Omas recyclen bezeichnet einen Vorgang der Wiederaufwertung („Upcycling“) von alten Menschen. Ähnlich wie bei anderen Abfallmaterialien resp. wertlosem Müll meint dieses neu aufgekommene Verfahren ganz grob skizziert die stoffliche Verwertung unbrauchbarer Rohstoffe nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz.

Welche Rohstoffe man aus Oma gewinnen kann[<small>bearbeiten</small>]

Nach dem Wegwerfen der Oma muss diese zuvor in ihre Einzelteile zerlegt und zu Kleinholz verarbeitet werden. Zuerst wird der Oma die Haut abgezogen, die später - nach dem Upcycling - im Rahmen der Gummiproduktion primär zur Reifenherstellung oder als Radiergummi, Gummistiefel oder Fruchtgummi Verwendung findet.

Dann öffnet man der Oma mit einer Brechstange das Maul und zieht ihr mit einer groben Eisenzange zunächst etwaige Goldzähne, die fürderhin eingeschmolzen und zu Blattgold oder Schmuck aufgearbeitet werden können. Die restlichen Zähne bzw. die Zahnprothese taugt vortrefflich als Elfenbeinersatz und kann anschließend gewinnbringend veräußert werden.

Omas alte Lumpen wandern selbstredend in die Altkleidersammlung oder gehen an sonstige mildtätige Einrichtungen und können Drittweltkinder sehr glücklich machen. Der Rest wird (beispielsweise anlässlich eines Lagerfeuers unter Pfadfindern) verbrannt und hält das Gebein wohlig warm, da hierbei bekanntermaßen wichtige Wärmeenergie freigesetzt wird. Man kann das Brennstoffmaterial natürlich auch an Hartz-IV-Haushalte spenden, im Falle nicht bezahlter Nebenkosten oder sonstiger Stromschulden wird eine jede Hartzer Rolle die Spende dankbar entgegen nehmen.

Omas Knochen werden mit einem Stößel zermörsert und als Knochenmehl zu Tiernahrung verarbeitet. Natürlich eignet sich Omas Knochenmehl auch hervorragend als organischer Dünger für die Landwirtschaft.

Omas Eingeweide, wie zum Beispiel Gallenblase, Nierensteine und Dickdarm werden außerdem zu Viehfutter aufgewertet. Omas Innereien können natürlich erst dann recycelt werden, nachdem Oma komplett ausgeschlachtet wurde. Ein größerer Teil von Oma landet zudem auf der Fleischertheke, wo Omas Muskelfleisch dann zusammen mit einer Portion Händlmaier-Senf als „Tote Oma“ verkauft wird. In weiten Teilen Ostdeutschlands schätzt man dieses Gericht ganz besonders.

Omas schütteres Haar wird herausgerissen und kann dem Friseurgewerbe dienlich sein: So viele Frauen wünschen sich eine Haarverlängerung - Oma machts möglich. Natürlich kann Omas Dauerwelle auch hervorragend als Füllmaterial für Kopfkissen eingesetzt werden.

Was von Oma dann noch übrig bleibt, kann entweder als Sperrmüll entsorgt werden oder einfach in die Biotonne gekippt werden. Auch hier erschließen sich weitere Möglichkeiten des Upcyclings, beispielsweise als kompostierbare Elemente zur Gewinnung von Blumenerde bzw. Humus.

Weitere Informationen[<small>bearbeiten</small>]

So, nachdem Oma jetzt ordnungsgemäß entsorgt wurde, werden Sie festellen: Oma wohnt in allen Dingen des täglichen Hausgebrauchs. Auch Sie haben gewiss einen Hauch von Oma in ihrer Wohnstube stehen.

Der Erklärbär ist heute unpässlich und murrt nur lapidar: Tja, liebe Kinder und wenn der Opa kaputt geht, wird er zum Trocknen an die Leine gehängt und als Schwarzer Krauser in der Pfeife geraucht.