Taunus

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Straßenszene in Wehen

Der Taunus ist eine Bergkette nordwestlich von Frankfurt am Main. Mangels hoher Berge dort ließen reiche Frankfurter die kleinen Brüder des Feldberges aus dem Schwarzwald in den Taunus versetzen. Sie heißen Kleiner und Großer Feldberg, aber können ihrem Schwarzwälder großen Bruder nicht das Wasser reichen. Es reicht gerade mal für eine imposante Aussicht auf Frankfurt.

Beliebte Oase im Taunus für Kamele ist Bad Camelberg. Für Menschen ist der wichtigste Ort dort hingegen Wehen, denn der Taunus wird von ihnen für das Niemandsland zwischen Nord- und Süddeutschland gehalten. Und die Menschen dieser Grauzone glauben fest daran, dass Kinder nur in Wehen zu Welt kommen. Eigens für diese Graudeutschen wurde einst als Familienkutsche der Fnord Taunus gebaut und ist natürlich gefragt als Taxi für die Fahrt vom Bahnhof Wehen zur Geburtsklinik der gewünschten Preiskategorie, auf Wunsch auch zu einem einsam im Wald gelegenen Hexenhaus einer freischaffenden Hebamme. Der Wehener Geburtenkult hat jüngst auch zu weltweiter Nachfrage nach Taufsteinen aus Wehener Taunusstein geführt. Die plötzlich steinreichen Wehener konnten Wiesbaden eingemeinden und als SV Wehen-Wiesbaden aus der Lampions-Liga aufsteigen in höhere Kreise der FIFA.

Für Gruftis und Gruselfans gibt es im Taunus die "kalte Herberge", die Berghütte auf dem höchsten Gipfel im Rheingau. Dem von lebendigen Kurgästen abhängigen Kurort Schlangenbad sind nämlich naturgeschützte Gift- und Würgeschlangen lästig. Man fängt sie deshalb bei Tag lebendig, und setzt sie des Nachts heimlich bei der kalten Herberge wieder aus.

Die Macht über das Territorium haben seit Alters her die auf Schloss Katzenellnbogen residierenden Katzen. Schon in der Antike errichteten die Römer quer durch den Taunus einen Schutzwall gegen die Streuner, den Limes - vergeblich! Die Katzen übten ihre Gestaltungsmacht auch in jüngerer Zeit immer wieder aus, etwa als sie in Kronberg am Taunus ein Wohnghetto für Frankfurter Geldkatzen einrichteten. Berüchtigt sind ihre Überfälle auf die Hühnerstraße von Limburg nach Wiesbaden. Sie haben schon fast zum Aussterben der Wanderhühner geführt, jenem exklusiven aber bettelarmen Federvieh, welches als Broterwerb den reichsten Deutschen die frischen Eier direkt vor die Haustür legt.

Zahlreiche Heilquellen in und um den Taunus geben mehr oder minder valide Heilsversprechen bei Gebrechen. Witzenschaftlich belegt davon ist allerdings nur die Wirkung des Liederbaches, der nach Frankfurt fließt und dessen Sangeskultur nachweislich bereichert.

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