Turnfalke

Der Turnfalke (Falco turnus) ist nach dem Mäusebussard der häufigste komische Vogel in Mitteleuropa und in Deutschland Vogel des Jahres 2007. Dass die Deutschen nicht nur einen Vogel haben, sollte hinriechend bekannt sein. Den gemeinen Falken kennt man eigentlich nur aus der amerikanischen Politszene. In Europa hingegen ist das sehr viel differenzierter zu betrachten.

Vielen ist der Falke vertraut, da er sich inzwischen auch die Städte als Lebensraum erobert hat und er sich durch einen auffallenden Rüttelflug mit Rückwärtssalto und doppelter Schraube (Linksgewinde) von eben den gemeinen Falken abhebt. Bei olympischen Spielen bevorzugt er den Sprungturm um seine Künste einem größeren Publikum zu zeigen. Oft ist Wasser im Becken, in das er fällt. Manchmal nicht. Darum gehört der Turnfalke zu den bedrohten Arten.

Erscheinung

Die heute im deutschen Sprachgebrauch übliche Bezeichnung Turnfalke weist darauf hin, dass Turnfalken auch menschliche Bauwerke als Brut- und Spochtplatz nutzen und dabei bevorzugt in den obersten Regionen nisten. Oft stehen sie auf den Dächern der Hochhäuser und drohen, bevor sie springen. Der Turnfalke ist deutlich an seinem roten Sportdress und startschuss-ähnlichen Ruf zu erkennen. Er ist verwandt mit der Adidamsel und der Motor-Drossel.

Natürliche Feinde

Rechts im Bild: der einzige natürliche Feind des Turnfalken, hier im freien Täuschanflug auf einen Turnfalken. Die Mauersegler werden den Turnfalken nicht wirklich gefährlich, machen sich aber ihrerseits einen Spaß/Sport daraus, den Turnfalken zum Schein anzugreifen und damit in Bewegung zu bringen. Meist wiederholen SIE die Scheinattacken, bis der Angegriffene eine Fliege oder auch Schwalbe macht. Die Mauersegler selbst sind dem Fall der Mauer anno 1989 erlegen, sprich zeitgleich ausgestorben, weil ihnen der Lebensraum genommen wurde. Seither gibt es außer dem Frühstücksfernsehen keine Feinde mehr für den Turnfalken.

Nestbau

Der Turnfalke nistet, außer auf Hochhäusern, oft in olympischen Ringen. Brütende Paare wurden aber auch schon in Pauschenpferden beobachtet. Damit es der Turnfalke in seinem Nest schön kuschlig hat, polstert er es mit Magnesia aus. Der Vogel war bereits in der Antike für seine Vorliebe für Lorbeerkränze bekannt. Seit Beginn der olympischen Spiele der Moderne ist der Bestand leicht zurückgegangen, da sich die metallenen Scheiben nur schwer ins Nest transportieren lassen. Tierschützer fordern deshalb vermehrt wieder echte Lorbeerkränze anstelle der Medaillen.

Jagdverhalten

Da der Turnfalke am liebsten Mäuse frisst, die jedoch sehr schnell und wendig sind, hat er eine besondere Technik zur Jagd entwickelt: Er lässt sich zunächst vom Tower (deutsch Turm, daher auch die oft gehörte fälschliche Bezeichnung Turmfallke) eine Parkposition hoch über einem Feld, in dem er eine Maus vermutet, zuweisen, kreist dann stundenlang über diesem Feld, und stürzt sich bei Sichtung und positiver Identifikation im Sturzflug auf die Maus; beim Angriff kommt meist sein 30-mm-Schnabel M230 in Kombination mit den beiden gelenkten panzerbrechenden Krallenfüßen ABM-114 Hellfire zum Einsatz. Computerbenutzern wird aus diesem Grund neben dem herkömmlichen Virenschutz auch ein Turnfalkenschutz empfohlen, insbesondere zur Sicherheit der Puter.

 Siehe vielleicht:  Turnfalkenschutzbund

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