Nagelbett

Ein Nagelbett ist ein Bettgestell, welches in einem gemeinnützigen Projekt von Ein-Euro-Jobbern in einer Metallwerkstatt zusammengeschweißt wird. Anstelle einer Matratze erhält es eine Auflage aus Stacheldrahtzaun. Das Bett ist jedoch nicht für die Ein-Euro-Jobber gedacht, sondern für das fest angestellte Personal.

Die Qualität der Schweißnähte lässt natürlich zu Wünschen übrig, d. h. die Metallstücke sind ziemlich schlampig angeheftet. Deshalb kommt ab und zu der Boss vorbei, nörgelt ein wenig „Beachten Sie bitte, dass die Betten mitten im Raum stehen sollen!“ und legt sich dann probeweise drauf.

Die Nägel bohren sich schön tief in die Haut des Rückens hinein und erwirken dort eine angenehme Massage wie bei einer sowjetischen Sauna. Man sollte nach dem Hinlegen sich ruhig verhalten und nicht ständig hin- und herrutschen. Auch auf dem Bauch zu liegen ist nicht so angenehm auf einem Nagelbett als auf sonstigen Unterlagen. Daher hilft ein Nagelbett gut gegen Pubertätsakne, Gicht und grünen Star.

Wichtig ist, dass das Nagelbett nach jedem Schlafen gut desinfiziert wird, insbesondere dann, wenn sich mehrere Leute ein Nagelbett teilen. Anderenfalls droht eine Ansteckung mit Superaids oder zumindest eine heftige Nagelbettentzündung.

Manchmal, wenn der Chef nicht zugegen ist und die Nägel noch nicht ins Bett gehauen sind, nutzt manch lüsternes Angestellten-Paar die hölzernen Rohlinge zum Nageln, dann sind die für den Moment ein Nagelbrett, das ist aber ein anderes Thema.